Am 19. und 20. November 2018 fand die Citrix Technology Exchange in Bonn statt, an der ich wiederum von meinem Arbeitgeber, der GEOINFO IT, aus teilnehmen durfte. Bei solchen Dingen versuche ich immer das Maximum herauszuholen, sprich wenn man schon mal irgendwo hinreist gleich noch schauen, was man damit verbinden kann.

Diesmal ging das ziemlich gut. Am 18. November bin ich von Zürich zum Flughafen Köln-Bonn geflogen. Von dort aus bin ich erst mal mit der Deutschen Bahn nach Köln gefahren und habe meinen Koffer dort temporär am Bahnhof deponiert. Das ist in Deutschland noch gut; an jedem grösseren Bahnhof hat es von der Deutschen Bahn ein Gepäck-Center, bei dem das Gepäck kurz eingelagert werden kann. Ein Tag kostet in der Regel 5-6 Euro. Apropos Deutsche Bahn: als Schweizer ist man sich Verlässlichkeit von der Bahn ja schlicht einfach gewohnt, na willkommen in Deutschland! Da sind Verspätungen und Ausfälle von Zügen an der Tagesordnung 🙂 Da hilft es nur, permanent im Internet auf der Homepage der Deutschen Bahn zu schauen wie die Verbindungen gerade sind. Ziemlich chaotisch, aber schlussendlich funktioniert es dann doch irgendwie.

Es war dann bereits Sonntagnachmittag, als ich in Köln in der City eingetroffen bin. Gleich neben dem Bahnhof ist der Kölner Dom, ein für mich sehr imposantes Gebäude! Vor 2 Jahren bin ich da mal hochgelaufen, das war ein super Erlebnis!
Bin dann dieses Mal lieber gemütlich etwas durch die Stadt gelaufen und habe dabei einen super Sonnenuntergang genossen. Abgerundet hat mein Köln-Besuch dann noch ein leckeres Sushi Essen, was ja in Deutschland 1000 Mal billiger ist, als in der Schweiz.
Später bin ich dann mit dem Zug von Köln nach Bonn gefahren und ins Hotel Astoria eingecheckt. Die nächsten 2 Tage hiess es dann vor allem Lernen von neuen Dingen an den vielen Sessions der Citrix Technology Exchange und natürlich waren auch viele Gespräche und lustige Momente Teil von diesem Anlass. Immer cool, wenn man in der Branche so viele Leute kennt und so ein Anlass dann etwas ganz besonderes wird!

Am Dienstagabend war der Anlass dann um 17:30 Uhr fertig. Das ging zeitlich perfekt auf, um im Hotel mein Gepäck zu holen und zum Bahnhof Bonn zu gehen. Von da aus hatte ich bereits 4 Monate im Voraus eine Verbindung mit der Deutschen Bahn nach Hamburg gebucht. Die 4.5 stündige Fahrt hatte mich nur gerade 30 Euro gekostet – in der ersten Klasse inkl. Sitzplatzreservierung. Zu meiner Freue war es dann doch tatsächlich ein Zug der SBB, welcher von Interlaken her kommend dann auch meine Fahrt von Bonn nach Hamburg machte!

Um ca. 23:30 Uhr kam ich dann am Hamburger Bahnhof an. Für die erste Nacht hatte ich ein sehr einfaches Zimmer im Hotel Lilienhof direkt am Bahnhof gebucht, um nicht noch weit gehen zu müssen Mitten in der Nacht. Die erste Hiobsbotschaft an der Reception war dann allerdings, dass sich mein Zimmer im 4. Stock befand und der Lift kaputt sei. Na super. Die zweite Botschaft war aber dann noch viel übler: die Gemeinschaftsdusche sei auch kaputt. Nachdem ich mal ganz kurz der Dame meine Meinung gesagt hatte, hat sie mich dann doch noch in ein Zimmer mit funktionierender Dusche umgebucht. Na Hallo!? Die hatte ernsthaft gedacht ich komme ohne Duschen aus. Das kommt davon, wenn man in Hamburg eine Unterkunft für nur gerade 30 Euro bucht 😉 Und es kam leider noch viel schlimmer!!! Nach dieser Übernachtung merkte ich, dass Kopf, Hals und Arme mit Bettwanzen Stichen übersäht waren. Igitt!!! Ich hatte nicht wie sonst üblich mich ausführlich mit den Bewertungen des Hotels auseinander gesetzt, da ich ja nur eine kurze Nacht bleiben wollte und eigentlich nicht grosse Ansprüche habe. Nachträglich habe ich leider mehrere Bewertungen gefunden, die auf Bettwanzen hinweisen. Wäh so hässlich von einem Hotel wenn sie einfach nichts dagegen machen! Und für mich eine Lehre, mich bei jeder Buchung mit Hotelbewertungen zu beschäftigen.

Am nächsten Tag konnte ich dann ein Zimmer von Hamburg Rooms beziehen. Die Zimmer kosten ebenfalls nur gerade 30 Euro und es war wirklich sehr modern eingerichtet. Auch wieder mit Gemeinschaftsbad und WC, aber das ist mir bei so einem Preis dann noch schnell mal egal. Allerdings musste man zuerst an einer anderen Adresse einchecken und kam erst dann sein Zimmer ein paar Strassen weiter zugewiesen über. Etwas umständlich, aber eben – Hauptsache günstig.

Gleich am ersten Tag hatte ich um 11 Uhr eine Free Walking Tour von «Robin and the Tour Guides» (http://www.robinandthetourguides.de) gebucht. Das war wirklich super; während 2 Stunden ging es mit der deutschsprachigen Führerin Sybille einmal quer durch Hamburg zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, natürlich voll gespickt mit allen interessanten Informationen zur Geschichte von Hamburg. Am Ende der Tour entscheidet der Gast, wie viel Trinkgeld er geben möchte. Die Tour war wirklich sehr spannend und Sybille super motiviert, das hatte sich sehr gelohnt. Schön war auch, dass ich so direkt einen totalen Überblick von Hamburg gleich schon zu Beginn meiner Reise hatte.

Später vom Tag habe ich mir alles noch etwas genauer angesehen, so etwa das Ratshaus, die Kirchen Michel und St. Nikolei (dort kann man für 5 Euro auch noch mit einem Lift hoch), die Speicherstadt und auch die Hafencity. Auf Empfehlung hin bin ich dann auch noch an «Hamburg geilstem Weihnachtsmarkt» in St. Pauli direkt bei der Reeperbahn gelandet 🙂 Dort gab es Lebkuchen-Penise, Holz-Dildos und vieles mehr – und natürlich auch alle «normalen» Leckereien, die ein Weihnachtsmarkt so zu bieten hat. So kam ich dann auch noch zu einem Glühwein Mitten in St. Pauli.

Den ersten Abend liess ich im Musical König der Löwen ausklingen. Das wollte ich schon sehr lange mal sehen und ich hatte mich extrem gefreut, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging. Zuerst ging es mit der Fähre quer über die Elbe zum Musical Gebäude. Das Musical selber war dann wirklich unbeschreiblich schön, hatte schon in den ersten 5 Minuten eine Gänsehaut!

Leider war das Wetter extrem übel; neben Kälte wehte eine fiese Briese und die Sonne liess sich am zweiten Tag gleich gar nicht mehr blicken. Ich friere extrem schnell und so hatte ich mit zusammen gekniffenen Zähnen am Morgen noch verschiedene Dinge angeschaut, unter anderem auch die Elbphilarmonie, der superteure und schöne neue Blickfang von Hamburg! Die Besichtigung ist gratis, es muss lediglich ein Ticket gezogen werden. Anscheinend hat es im Sommer wohl Andrang und Warteschlangen, das war einer der wenigen Vorteile im November – konnte einfach mal so reingehen.

Später war ich aber dann so durchgefroren, dass ich erst mal auf ein Nachmittagschläflein zurück ins Hotel ging. Gegen den Abend zog ich dann los für eine Foto-Tour durch die Speicherstadt; mit den Lichtern erschien es gleich nicht mehr so trist und netterweise war die Briese auch weitgehends verschwunden. War aber dann wirklich eine super Idee, war richtig gemütlich mit dem Wasser und den vielen Lichtern!
Vom vielen Rumlaufen wurde ich hungrig und so haute ich dann irgendwann beim Running Sushi – all you can eat – mächtig rein. Und das nur gerade für 10 Euro! Etwas später gönnte ich mir noch einen Rundgang Schiessbuden-Schiessen durch Hamburgs Winter Dom – bei uns würde man Jahrmarkt sagen.

Ein Highlight hatte ich mir dann noch für Donnerstagabend aufgehoben – mit Fredo, einem pensionierten Feuerwehrmann, hatte ich eine Tour durch die Reeperbahn gebucht. Er ist Guide für «Unser Hamburg» (http://www.unser-hh.de).
Alleine hat man als junges Mädchen eher weniger auf der Reeperbahn zu suchen, daher fand ich so eine Führung genau das richtige. Fredo hat das dann auch wirklich mit viel Witz gemacht und es wurde auch der eine oder andere Schnaps ausgeschenkt. War wirklich spannend alles zu sehen!

Am Freitagmorgen war es dann leider Zeit wieder nach Hause zurück zu kehren. Zu vielen Dingen bin ich gar nicht mehr gekommen, etwa das Miniatur Wunderland, das Prototypen Museum, das Uboot Museum, der Elbtunnel, zum Shopping generell, zu einer Hafenrundfahrt, das Glockenkonzert (Carillion) von der St. Nikolei zu hören oder die drei zusammen gekoppelten Orgeln im Michel und und und! Sprich irgendwann muss ich nochmals zurück in diese Stadt 🙂 Anfangs hatte ich keine grosse Vorstellung von Hamburg, aber mittlerweile bin ich begeistert davon!