Eigentlich wären fürs Jahr 2016 keine weiteren Ferien mehr geplant gewesen. Aber wie so oft kommt es manchmal halt einfach anders als man denkt. An einem lauschigen Sommerabend wurden Monika, einer Kollegin aus dem LineDance, und mir nämlich während einem gemütlichen Tanzabend am Bodensee von einer Bekannten die LineDance Ferien in Mallorca schmackhaft gemacht. Sie war so begeistert davon, dass wir uns schnell davon anstecken liessen und schon kurz darauf diese Ferien buchten. Die Reise war dann vom 9. bis 16. Oktober 2016 mit direktem Flug von Zürich nach Palma de Mallorca.

LineDance begleitet mich mittlerweile bereits schon seit über 4.5 Jahren. Begonnen mit ersten Kursen in der Migros Klubschule wechselte ich schon bald zu den Buffalo Dancers in Herisau, bei denen ich aktuell zwei Kurse besuche. LineDance wird in Reihen vor-, hinter- und nebeneinander getanzt. Oft zu Country Musik, aber auch zu ganz anderen Musikstilen und auch zu aktuellen Hits aus den Charts. Jedes Lied hat seinen eigenen Tanz, meist mit 32 oder 64 Schritten, die sich danach wiederholen. So braucht man beim Tanzen keinen Tanzpartner, und hält neben dem Körper gleich auch noch den Kopf fit. Für mich ein ideales Hobby!

Die LineDance Ferien waren ein Pauschalarrangement von universalreisen.ch. So war neben dem Flug das Hotel «Laguna» in Canyamel mit Halbpension dabei, sowie 4h Tanzunterricht pro Tag unterrichtet von Lizzy von den Rheinvalley LineDancers aus dem Lichtenstein. Der Unterricht war jeweils von Morgens 9.30 – 11.30 Uhr, wobei es eine eher langsamere und einfachere Tanzgruppe gab und eine eher schnellere, fortgeschrittenere Gruppe. Das Ganze wiederholte sich dann Nachmittags von 17.00 – 19.00 Uhr. Und gelegentlich wurde dann Abends auch nochmals getanzt von 21.00-23.00 Uhr.
Dazwischen konnte das schöne Hotel, der Strand und das Meer genossen werden. Das Hotel befindet sich direkt am Sandstrand und neben einer Bar und einem Restaurant hat es auch noch einen grossen Pool. Da wir im Oktober verreisten, war das Wetter nicht immer ganz so toll. Sobald die Sonne da war, war es auch genug warm um sich am Strand zu sonnen. War aber der Himmel bewölkt, windete es meistens auch noch relativ stark und teilweise hatten wir dann richtig gefroren und uns lieber etwas im Hotelzimmer aufgehalten. Aber wir waren ja schliesslich auch nicht nur fürs Baden da, sondern hauptsächlich fürs LineDance und dafür war das Wetter perfekt.
Das Baden war eh nicht so ideal. Schon am ersten Tag hörten wir von Quallen im Meer und so war mein erstes Bad im Meer gleichzeitig auch mein Letztes, denn bei Quallen kann ich das Wasser nicht mehr entspannt geniessen. So weichten wir gezwungenermassen auf den Pool aus. Dieser war jedoch schon relativ kalt, aber nach zwei Stunden Tanzen am Morgen kam man doch noch einigermassen gut hinein und mit Schwimmen gings dann auch zum Aushalten.

Mit dem strengen Tagesablauf hatten Monika und ich am Anfang Mühe. Ständig mussten wir uns umziehen und zwischen Tanzen, Essen und Strand pendeln. Aber schon ab dem zweiten Tag fanden wir unseren Spass daran 🙂
Auch an die Gruppe mussten wir uns zuerst gewöhnen, bzw. die Leute einfach erstmal kennen lernen. Ich finde es jedes Mal wieder aufs neue spannend, wie schnell und wie gut man Personen einer Reisegruppe nach so kurzer Zeit kennt.
Und wie immer war es einfach lustig in einer Gruppe zu sein, es gab immer viel zu erzählen und zum lachen! Die Gruppe war bunt gemischt, sowohl vom Alter her – wobei ich sicher etwas auffallend jünger war 😉 – als auch vom Tanzlevel her.

Mitte Woche unternahmen wir zusammen mit der Gruppe einen Tagesausflug auf der Insel. Anfangs ging es mit dem Car zum schönen Capdepera Castle. Die grosse Anlage wurde im 14. Jahrhundert gebaut und ist heute in einem sehr guten Zustand und auch sehr schön bepflanzt. Von der Anlage hat man einen guten Ausblick auf Capdepera.
Nach der Besichtigung gings weiter zur Rancho Grande, einer grösseren Ranch mit einem Grill-Restaurant. Hier tanzten wir zuerst zusammen (jaja erst die Arbeit, dann das Vergnügen) und bekamen im Anschluss ein feines Essen vom Grill serviert. Gut gestärkt nach dem Essen (und dem Sangria) ging die Fahrt weiter zum Aussichtspunkt Cap Formentor. Trotz des starken Windes und denn vielen Touristen war die Aussicht wirklich herrlich!
Zu guter Letzt ging es zu der Cuevas d› Artà; einer riesigen Höhle mit vielen Gängen, Treppen und Tunneln und über 22 Meter hohen Stalagmiten. Habe noch nie eine so grosse Höhle gesehen, wirklich beeindruckend! Und sie lag nur 10 Minuten zu Fuss von unserem Hotel entfernt. Den Rückweg legten wir so dann auch zu Fuss und nicht mehr mit dem Car zurück. Das Wetter war kurz vor dem zusammenbrechen, daher herrschte eine sehr spezielle Stimmung am Meer mit hohen Wellen, dunklem Himmel und ab und zu doch noch einem kleinen Sonnenschimmer. Zum Glück hatten wir es noch vor dem Regen zurück ins Hotel geschafft.

Die Woche LineDance-Urlaub ging viel zu schnell vorbei. Schlussendlich habe ich in dieser Woche mehr oder weniger 15 neue Tänze gelernt, was mich doch das eine oder andere Mal etwas an die geistigen Grenzen gebracht hat. Aber schön, wenn man Ende Woche das Ganze einigermassen im Griff hat.
Der Abschluss bildete der letzte gemeinsame Tanzabend am Samstagabend vor den Gästen vom Hotel, welchen wir nochmals in vollen Zügen genossen. Und am Sonntag-Mittag mussten wir dann leider schon wieder von unserer Reise-Gruppe und auch Mallorca Abschied nehmen. Ein kleines Highlight war dann noch der Rückflug. Von Genf her flogen wir übers Wallis, dem Brienzer- und Thunersee, dem Vierwaldstättersee und nahe am Zürichsee vorbei und das alles bei tollen Sichtverhältnissen. Da hat man sich gleich wieder aufs Zuhause gefreut!