Wie jedes Jahr plagte mich auch Anfangs 2017 wieder mal der Lichtmangel im Winter. Im Delirium einer schlimmen Grippe und dem totalen Frust, dass man kaum mehr raus gehen kann ohne gleich den Erfrierungstod zu sterben, habe ich beschlossen Urlaub zu machen. Lange habe ich übers Reiseziel nachgedacht – es sollte wärmer und vor allem sonnig sein, nicht gerade allzu teuer und machbar in ungefähr einer Woche, das heisst nicht zu lang fliegen. Irgendwann standen dann die Kanarischen Inseln als Reiseziel fest, welche mit ca. 3.5 Stunden Flugzeit doch noch einigermassen in der Nähe liegen.
Da gerade niemand in meinem Freundeskreis wirklich auf Ferien aus war (und Sebastian nicht wirklich auf Badeurlaub steht), war die nächste Herausforderung Jemanden zu finden der mitkommt, denn ganz alleine wollte ich nicht verreisen. Relativ schnell hatte ich dann aber über urlaubspartner.net eine nette Dame kennen gelernt, die ebenfalls auf den Kanarischen Inseln, genauer gesagt auf Fuerteventura, Urlaub machen wollte im Februar. So buchten wir kurze Zeit später unseren Urlaub.

Fuerteventura gehört zusammen mit Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, Lanzarote, La Palma, El Hierro, Lobos, Anaga, Salmor und Garachico zu den Kanarischen Inseln und ist die Zweitgrösste dieser Inseln. Die Inseln gehören politisch zwar zu Spanien, geographisch allerdings zu Afrika. So sind sie auch nur ca. 100km vom Afrikanischen Festland entfernt. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs und nicht alle Inseln sind auch bewohnt. Die Bevölkerung der Inseln lebt hauptsächlich vom Tourismus, denn viele Teile vom Land sind gar nicht gross nutzbar.
Im Februar liegt das Klima auf Fuerteventura bei durchschnittlich 20 Grad tagsüber und ca. 16 Grad in der Nacht. Die Wassertemperatur hingegen ist eher noch frisch bei ca. 17 Grad. Auf den Kanarischen Inseln muss immer mit Wind gerechnet werden, der teilweise mit ziemlich starken Böhen daher kommt. Auch kann sich immer mal wieder ein ordentlicher Regenschwall  über das Land ergiessen oder bewölkt sein. Für Februar aber doch sehr angenehm, wenn man mit dem kalten Winter Zuhause vergleicht 🙂

Da mich 10 Tage Fuerteventura fast gleich viel gekostet hätten wie 7 Tage, beschloss ich gleich 10 Tage zu gehen – nämlich vom 20. Februar bis 2. März 2017. Gebucht hatte ich über Ltur als Kombi-Angebot mit Direktflug ab Zürich, Hotel und Halbpension. Das Hotel selber liegt im ruhigen Örtchen Costa Calma an der Ostküste Fuerteventuras und heisst SBH Crystal Beach. Das Hotel war ganz angenehm – schön an dem grossen Stand gelegen mit Pool auf dem Dach und grosszügigen Zimmern. Das Essen war zwar nicht gerade so super lecker, aber verhungern musste man nicht. Das Highlight am Buffet war auf jeden Fall der Döner Kebap 🙂 Im Örtchen Costa Calma findet man ausser ein paar Shoppingmöglichkeiten und wenigen Restaurants und Bar nicht wirklich viel. Es besteht hauptsächlich aus Hotels. Dafür habe ich mich stets sehr sicher gefühlt, auch wenn ich Abends noch unterwegs war.
Der grosse Pluspunkt vom Hotel waren kleinere Dünen direkt vor dem Hotel am Strand. Diese haben schön vor dem Wind geschützt und zugleich hatte man so etwas mehr Privatsphäre und Ruhe beim Sonnen. Die Liegestühle am Strand selber gehören nicht mehr zum Hotel, waren aber mit 4.50 Euro pro Tag doch noch bezahlbar.

Um auch noch gleich noch etwas mehr von den Kanarischen Inseln zu sehen (wenn man schon mal da ist), habe ich über die Reiseleitung von Ltur gleich noch je einen Tagesausflug nach Gran Canaria und Lanzarote gebucht. Hätte besser mal vorher nach dem Verlauf dieser Ausflüge gefragt, der Ausflug nach Gran Canaria war nämlich von Morgens 4:50 Uhr bis Abends 23:00 Uhr 😉 Was man im Urlaub nicht immer alles mitmacht!
Lanzarote war dann etwas humaner mit 6:30 Uhr bis 20:30 Uhr. Vom Hafen in Moro Jable im Süden Fuerteventuras dauerte die Überfahrt mit der Katamaran-Fähre nach Gran Canaria ca. 2 Stunden. Nach Lanzarote hingegen gings von Fuerteventuras Norden aus los, nämlich von der Stadt Corralejo, ebenfalls mit einer Katamaran-Fähre. Hier dauerte die Überfahrt aber nur ca. 30 Minuten.
In Gran Canaria war ich sehr überrascht von der doch sehr hügeligen und auch sehr grünen Insel. Die Strassen waren teilweise sehr eng und immer mal wieder etwas abenteuerlich, weil nicht alle Touristen mit ihren Mietwagen das Fahren auf engen Bergstrassen so wirklich beherrschen. Der Tag ging vorüber mit einer super schönen Fahrt durch das Gebirge Gran Canarias mit vielen Aussichtspunkten und endete schlussendlich noch mit einem Shopping-Halt in Las Palmas de Gran Canaria.
Lanzarote hingegen war dann doch sehr deutlich und direkt der vulkanische Ursprung anzusehen, ebenso wie Fuerteventura. Gleich am Anfang ging es mit dem Car in den Nationalpark Timanfaya. Hier stehen gleich 32 Vulkankegel, die wohl vor allem im 18. Jahrhundert aktiv waren. Insgesamt liegt dort über acht Millionen Kubikmeter Lava. Für mich extrem faszinierend und toll so zu sehen, haben mich Vulkane doch schon immer sehr interessiert! Auch heute gibt es im Timanfaya immernoch sehr warme Flecke Erde. Nur schon ca. 1 Meter unter der Erde kann es da wahnsinnig heiss werden. Dies wurde durch die Angestellten des Parks demonstriert, indem sie Büsche mit einer Heugabel in ein Erdloch gehalten haben und diese dann innert kürzester Zeit Feuer gefangen haben. Zwar war alles etwas gar touristisch eingerichtet, aber trotzdem interessant!
Weiter gings über viele Hügel hinunter zu den Jameos del Aqua, grosse Höhlen aus Lava, welche von Lanzarotes Künstler César Manrique gestaltet wurden. Auch interessant zu hören war, dass es César Manrique war, der durchsetzen konnte, dass alle Häuser auf Lanzarote komplett weiss gestrichen sind!
Dazwischen gab mal noch einen Halt zum Wein degustieren. Der Schluck, den es da zum degustieren gab, war aber schnell getrunken 🙂 Das Gebiet dort ist ein traditionelles Anbaugebiet. Jede Rebe wird in eine Kuhle aus Asche gepflanzt. Da die Asche in der Nacht die Feuchtigkeit aufsaugt und danach noch lange bewahren kann, müssen die Reben nicht künstlich bewässert werden.
Ein letzter Halt gab es noch bei den Los Hervideros, hier sind durch die Lavaströme grosse Höhlen direkt am Meer entstanden. Hat mir sehr gut gefallen!

Ich habe es in diesen Ferien extrem genossen, mal wieder Zeit zum Abschalten zu haben und einfach dem Meerrauschen zuzuhören. Nur schon am allerersten Tag war ich hin und weg, als ich aus der kalten Schweiz angereist war und auf Fuerteventura gleich mal die kurzen Hosen montiert hatte und die Füsse ins Meer gehalten habe. Es gibt diese Momente im Leben, an denen einfach alles passt!
Neben dem Relaxen auf dem Liegestuhl habe ich mich auch immer mal wieder ins kühle Nass vom Meer gewagt und ich bin auch viel spazieren gegangen. Es gibt sehr schöne Wege dem Strand und oben an den Klippen entlang.
Der Pool vom Hotel war geheizt und hatte fast Badewannentemperatur, so bin ich gegen den Abend auch da immer noch etwas schwimmen gegangen.

Um auch noch etwas mehr von Fuerteventura selber zu sehen, hatten meine Mitreisende Annika und ich dann auch noch eine halbtages Offroad-Tour gebucht. Diese führte über Geländestrassen zu einem der schönsten Strände Europas, dem Stand von Cofete. Nur schon der Blick vom Berg oben hinunter zum Strand war atemberaubend! War auch für mich einer der schönsten Strände, an dem ich je war. So gross mit den riesigen Sandflächen und den Bergen noch hinten dran und vor allem war schön, dass da so wenige Menschen waren. Leider ist der Westen Fuerteventuras zum Schwimmen wegen der starken Strömungen aber absolut lebensgefährlich. Aber auch nur zum Verweilen ist dieser Strand einmalige Spitze!
Nach dem Strand führte uns die Tour noch zu einem schön gelegenen Leuchtturm.

Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei, und schon bald musste ich wieder ins Flugzeug steigen – braun gebrannt und total gut erholt. Der Rückflug mit Edelweiss war dann auch noch ein super Abschluss der Ferien, so gab es doch Bratwurst mit Zwiebelsauce und Rösti zum Essen und dank dem schönen Wetter hatte ich eine wunderbare Aussicht während dem Flug und habe so unter anderem Fuerteventura, Lanzarote, der Süden Portugals, einen Teil Spaniens und schlussendlich auch noch die Schweiz von Oben geniessen können.
War für mich sicher nicht der letzte Urlaub auf den Kanarischen Inseln!